Das Karpaltunnelsyndrom gehört zu den häufigsten Arten eines eingeklemmten Nerves in der Hand. Während viele Betroffene zunächst eine Operation scheuen, gibt es zahlreiche Methoden ohne OP, doch in manchen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff der beste Weg zur Beschwerdefreiheit. Daher erfährst Du in diesem Beitrag alles zum Ablauf einer Karpaltunnelsyndrom-Operation sowie zur optimalen Nachsorge.
Die Diagnose: Wann ist eine Operation sinnvoll?
Zu Beginn steht die genaue Diagnose. Demnach deuten erste Symptome wie nächtliches Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen in den Fingern auf ein Karpaltunnelsyndrom hin. Folglich ist in einem Erstgespräch, das persönlich oder online stattfindet, zu klären, welche Beschwerden vorliegen. Vor Ort schaut der Arzt ebenso, beispielsweise per Ultraschall, wie und in welchem Ausmaß der Medianusnerv betroffen ist.
Wenn nicht chirurgische Maßnahmen keine ausreichende Linderung bringen, kann folglich gemeinsam entschieden werden, ob eine Operation erforderlich ist und welche Technik individuell am besten geeignet wäre: mit einem kleinen Hautschnitt (minimalinvasiv) offen oder mit einem Endoskop und Mikrokamera.
Vor der Operation: Aufklärung und Planung
Ein ausführliches Aufklärungsgespräch ist essenziell. Hierbei werden nicht nur Technik und Ablauf der Operation besprochen, sondern auch mögliche Probleme aufgrund der OP erklärt. Die Risiken sind mit etwa 1–2,5 Prozent allerdings sehr gering. Auch die Kosten werden besprochen. Wer keine private Zusatzversicherung hat, erhält natürlich einen übersichtlichen Kostenvoranschlag.
Die Wahl der Klinik erfolgt allerdings je nach Vorliebe des Patienten und Art der Versicherung. Manche Patientinnen und Patienten legen demnach Wert auf eine schnelle Behandlung, während andere Komfort rund um den Aufenthalt bevorzugen.

Ablauf der Operation: Was passiert im OP?
Natürlich erfolgt die Operation in einem privaten Krankenhaus unter höchsten Hygienestandards. Am Behandlungstag ist zunächst ein kurzes Gespräch mit dem Operateur und dem Anästhesieteam. Die Anästhesie kann lokal, regional oder unter Vollnarkose durchgeführt werden.
Methoden der OP:
- Bei der offen-minimalinvasiven Methode wird das Bindegewebsband direkt freigelegt und durchtrennt.
- Bei der endoskopischen Technik erfolgt der Eingriff durch ein winziges Instrument mit Kamera, das das Band von innen durchtrennt.
Beide Verfahren verfolgen folglich dasselbe Ziel: Die Entlastung des Medianusnervs, um Schmerzen und Missempfinden dauerhaft zu beseitigen.
Direkt nach der OP: Erste Verbesserung und schnelle Heilung
Schon direkt nach dem Eingriff berichten viele über eine deutliche Besserung, besonders der nächtliche Schmerz verschwindet häufig sofort. Der Arzt bringt einen leichten Druckverband an, der die Heilung unterstützt. Schmerzmittel helfen die ersten Tage, die Beschwerden zu mildern.
Dennoch sollte schnell mit Bewegung begonnen werden: Finger strecken, eine Faust machen und tägliche Bewegungen durchführen, soweit diese ohne Schmerzen möglich sind. Allerdings ist eine Schiene nicht zu empfehlen, da aktive Bewegung zu besseren Ergebnissen führt.
Heilung und mögliche Beschwerden
Obwohl der Eingriff minimal ist, kann es im Bereich des Schnittes zu unangenehmen Gefühlen kommen, gerade beim Greifen, Drehen oder bei Gartenarbeiten. Dies liegt daran, dass bei der Operation ein stabilisierendes Band durchtrennt wurde, das sich langsam wieder bildet.
Die Heilung ist individuell verschieden. Allerdings können Beschwerden zwischen sechs Wochen und sechs Monaten bestehen bleiben, sind aber in der Regel harmlos. Wichtig ist, die Hand nicht zu überlasten und ihr genügend Zeit zur Heilung zu geben.
Nachsorge und Kontrolle: Wer übernimmt?
Wir übernehmen in der Regel die Nachbehandlung, die aus Kontrolle der Wunde und Fäden ziehen besteht. Dies übernimmt oft der Hausarzt, inklusive Verbandswechsel und Fadenzug nach 10 bis 14 Tagen.
Physiotherapie ist selten notwendig, nur bei Problemen beim Bewegen der Hand kann sie sinnvoll sein.
Fazit: Klarer Weg zur Schmerzfreiheit
Eine Karpaltunnelsyndrom-Operation ist ein bewährter und sicherer Eingriff mit hohem Erfolgspotenzial. Dank moderner Techniken und individueller Betreuung können Patienten schnell wieder beschwerdefrei leben. Wichtig ist, sich gut zu informieren, der Heilung Zeit zu geben und bei Bedarf auf ärztliche Begleitung zu setzen.
Hast du Fragen zur Karpaltunnelsyndrom-Operation oder zu anderen Behandlungsmöglichkeiten? Schreib mir gern, ich helfe dir, den passenden Weg für deine Hände zu finden. Weitere Artikel findest Du hier zum Beispiel hier https://carpaltunnelsyndrom.at/schmerzfrei-ohne-skalpell-karpaltunnelsyndrom-konservativ-behandeln/