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Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Das Karpaltunnelsyndrom lässt sich je nach Schwere konservativ oder operativ behandeln. Hier erfährst du alles zu Methoden, Ablauf und Nachsorge.

Medikamente, Schiene oder Operation?

Das Karpaltunnelsyndrom kann in der Anfangsphase konservativ behandelt werden – das heißt, man kann ohne Operation eine Heilung erzielen. Fortgeschrittene Karpaltunnelsyndrome entwickeln sich in der Regel nicht mehr zurück. Man kann die Beschwerden mit konservativen Maßnahmen zwar lindern, aber nicht vollständig beseitigen. In solchen Fällen hilft meistens nur der operative Eingriff.

Ich verwende die endoskopische (minimal-invasive) Variante, bei der ein nur 7 mm kleiner Hautschnitt gesetzt wird. Diese Operationstechnik ist besonders schonend und führt zu einer rascheren Wiederaufnahme von Beruf- und Privatleben.

Gut zu wissen

Im Internet finden sich verschiedene alternative Behandlungsmethoden des Karpaltunnelsyndroms – von Vitaminpräparaten bis hin zu speziellen Apparaturen und Übungen. Für deren Wirksamkeit liegt in der Regel wenig bis keine Evidenz vor – daher werden sie hier nicht weiter erwähnt.

Bei leichten Beschwerden oder beginnendem Karpaltunnelsyndrom

Im Frühstadium lässt sich das Karpaltunnelsyndrom durch physiotherapeutische Maßnahmen unter Kontrolle bringen. Mit verschiedenen Bewegungsübungen können sich die Symptome bessern oder sogar vollständig verschwinden.

Wenn das Karpaltunnelsyndrom durch bestimmte Ereignisse wie z. B. schwere manuelle Arbeit, einen Arbeitsunfall oder eine Schwangerschaft entstanden ist, kann es sich durch konservative Maßnahmen komplett zurückbilden.

Weitere konservative Maßnahmen:

  • Entzündungshemmer (oral eingenommen)
  • Kryotherapie (Kältetherapie) bei akuten Schmerzen
  • Karpaltunnelschienen für die Nacht (aus dem orthopädischen Fachhandel)

Hinweis zu Cortison-Infiltration:

Infiltrationen mit Cortisonpräparaten sind möglich. Ich rate meinen Patienten jedoch in der Regel davon ab, da die Erfolge meist zeitlich begrenzt sind.

Besonderheit bei Schwangerschaft:

Im Rahmen einer Schwangerschaft sollte abgewartet werden. Die Symptomatik geht in der Regel von selbst zurück.

Wann ist eine Operation nötig?

Bei länger anhaltender Symptomatik über Monate oder Jahre ist nicht mehr davon auszugehen, dass sich das Karpaltunnelsyndrom von selbst zurückentwickelt. Die Beschwerden nehmen im Laufe der Zeit zu, und eine operative Versorgung ist dann die empfohlene Therapie.

Bei starken oder langanhaltenden Beschwerden: Operative Therapie

Bei der Karpaltunneloperation wird das Retinakulum flexorum (das querverlaufende Band, das den Karpaltunnel überspannt) durchtrennt, um dem darunterliegenden Nervus medianus wieder mehr Platz zu verschaffen.

Es gibt drei Hauptverfahren:


Offene Operationstechnik

  • Klassische Methode
  • Längsverlaufender Hautschnitt (ca. 50–60 mm) zwischen Daumenballen und Kleinfingerballen
  • Der Schnitt liegt in der Belastungszone der Hand
  • Das Retinakulum flexorum wird unter direkter Sicht gespalten

Minimalinvasive Operationstechnik

  • Wie offene Technik, jedoch mit kürzerem Hautschnitt (10–20 mm)
  • Der Schnitt liegt weiterhin in der Belastungszone der Hand

Endoskopische Operationstechnik

  • Nur 5–7 mm Hautschnitt in der Beugefalte des Handgelenks
  • Schnitt liegt außerhalb der Belastungszone der Hand
  • Über diesen Zugang wird eine Kamera mit integriertem Messer eingeführt
  • Das Retinakulum flexorum wird unter Sicht vollständig durchtrennt

Vorteile der endoskopischen Technik

  • Kleiner Hautschnitt → kleinere Narbe
  • Schnellere Rehabilitation und Wiederaufnahme des Berufs- und Privatlebens
  • Schnitt liegt nicht in der Belastungszone
  • Direkte Sichtkontrolle durch das Endoskop
  • Beide Hände können gleichzeitig operiert werden
  • Kosmetisch besseres Ergebnis
  • Nicht geeignet für Revisionsoperationen
  • Ein Operationssaal ist notwendig, Durchführung in einer Ordination nicht möglich

Dr. Georg Bézard

So läuft der Eingriff ab

Schritt 1

Ein 7 mm Hautschnitt wird in der Handgelenksbeugefalte gesetzt.

Schritt 2

Der Karpaltunnel wird sondiert und gereinigt.

Schritt 3

Das endoskopische Instrument mit Kamera und integriertem Messer wird eingeführt.

Schritt 4

Das Retinakulum flexorum (Dach des Karpaltunnels) wird dargestellt.

Schritt 5

Das Retinakulum wird mit einem aufklappbaren Messer unter direkter Sicht vollständig gespalten.

Schritt 6

Es erfolgt eine Kontrolle der vollständigen Spaltung. Das darunterliegende Fettgewebe wird sichtbar.


Nachbehandlung

Keine Schiene notwendig, aber Schonung der Hand bis zur Nahtentfernung empfohlen

Die Wunde wird mit einer plastisch-chirurgischen Naht verschlossen

Verbandanlage direkt nach der OP

Wundkontrolle am 2. Tag nach der Operation

Die nächtlichen Schmerzen sind in der Regel zu diesem Zeitpunkt bereits verschwunden

Nahtentfernung am 12. Tag

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